Konzertbericht vom 27.07.2024, Görlitz, Landskron Brau-Manufaktur
Wer an Nino de Angelo denkt, erinnert sich unweigerlich an den legendären Song „Jenseits von Eden“. Dieser eine Hit katapultierte Domenico Gerhard Gorgoglione, wie er mit vollem Namen heißt, im Jahr 1983 über Nacht zum Star. Doch die Reise des Künstlers beschränkt sich nicht nur auf diesen frühen Ruhm. Sein Leben, durchzogen von zahlreichen Höhen und Tiefen, hat ihn nun, nach all den Jahren endlich auf eine beeindruckende Open-Air-Tournee durch ganz Deutschland geführt.
Wer jedoch ein Schlagerkonzert erwartet, wird wahrscheinlich überrascht und möglicherweise sogar überfordert sein. Stattdessen präsentiert Nino & Band nämlich ein rockiges Erlebnis, das das Publikum mitreißt und begeistert. Seine Darbietungen sind geprägt von kraftvollen Gitarrenriffs, dynamischen Performances und einer energie- geladenen Bühnenshow.
Am 27.07.2024 machten wir uns auf den Weg zur Landskron Brau-Manufaktur in Görlitz. Da Görlitz nicht weit von uns entfernt ist, haben wir das Auto stehen lassen und sind mit dem Zug angereist - ja, es hat alles geklappt. Am Görlitzer Bahnhof angekommen, waren es nur noch 15 Minuten Fußweg bis zum Veranstaltungsort. Dort angekommen, etwa eineinhalb Stunden vor Beginn, warteten bereits Hunderte von Gästen in der Schlange vor dem Eingang.
Pünktlich um 18 Uhr öffneten sich die Tore zum Konzertgelände auf dem Gelände der Landskron Brau-Manufaktur rechts neben dem Hauptgebäude. Einige Gäste stürmten sofort zur Bühne, um Nino und seine Band aus der ersten Reihe zu feiern. Die meisten Besucher ließen es jedoch etwas ruhiger angehen: Viele gingen zum Merchandising-Stand oder zu den Getränke- und Imbissständen. So war für jeden Geschmack etwas dabei. Das einzige Manko, das wir bemerkt haben, war, dass die Rollstuhlfahrer keinen separaten Platz hatten. Sie standen mitten im Publikum oder etwas abseits, um vielleicht die Bühne sehen zu können.
Inzwischen hatte sich das Konzertgelände gut gefüllt. Die Atmosphäre war elektrisierend und man konnte die Spannung und Vorfreude förmlich in der Luft spüren. Überall sah man begeisterte Gesichter, die ungeduldig auf den Beginn des Konzertes warteten. Das Publikum war eine bunte Mischung aus langjährigen Fans und neugierigen Neulingen, die alle gemeinsam einen unvergesslichen Abend erleben wollten. Der Moment, auf den alle gewartet hatten, rückte näher und das Gefühl von Gemeinschaft und gemeinsamer Begeisterung wurde immer intensiver.
Um 19.30 Uhr sollte es endlich losgehen.
Die Band betritt die Bühne und nimmt ihre Plätze ein. (René Letters am Schlagzeug, Andy Schöffel am Keyboard, Max Braun am Bass, die Gitarristen Uwe Metzler und George Kousa sowie die Backgroundsänger Silvia Dias und Fabrizio Levita.)
Als Nino de Angelo die Bühne betrat, löste seine Anwesenheit Begeisterung im Publikum aus und die Menge rief begeistert seinen Namen.
Nino strahlte, winkte den Fans zu und startete den Rockabend.
Nino de Angelo eröffnete den Abend mit dem Titelsong seines aktuellen Albums „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“. Schon die ersten Klänge machten deutlich, warum dieser Song als Eröffnung gewählt wurde. Die kraftvollen Melodien und der tiefgründige Text zogen das Publikum sofort in ihren Bann. Ninos klare und kraftvolle Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass es ein unvergesslicher Rockabend werden würde.
Nach dem kraftvollen Auftakt mit dem Titelsong „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ setzte Nino de Angelo den musikalischen Fluss mit den Liedern „Da wo mein Herz brennt“ und „Io respiro“ fort. Die emotionale und energiegeladene Darbietung sorgte für eine mitreißende Stimmung im Publikum. Erst nach diesen ersten Liedern wandte sich Nino direkt dem Publikum zu, begrüßte es herzlich und drückte seine Freude aus, an diesem besonderen Ort auftreten zu dürfen. Mit einem charmanten Lächeln fügte er scherzhaft hinzu: "Nebenan gibt's Bier! Seine lockere Art trug dazu bei, die Stimmung aufzulockern und eine enge Verbindung zu seinen Fans herzustellen.
Mit „Ich brenne fürs Leben“ setzte Nino seinen kraftvollen Auftritt fort. Ninos leidenschaftliche und klare Stimme transportierte jeden Ton intensiv und emotional. Er animierte das Publikum zum Mitklatschen und Mitfeiern und sorgte für eine interaktive und publikumsnahe Atmosphäre. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und einem verschmitzten Funkeln in den Augen gestand er dem Publikum, dass er sich innerlich wie ein 30-Jähriger fühle. Er wunderte sich, dass er erst jetzt auf große Open-Air-Tour geht. „Warum habe ich das nicht schon früher gemacht?“ fragte er rhetorisch in die Menge blickend. Diese Frage, die eher eine Reflexion über seinen eigenen Werdegang als echte Unzufriedenheit war, zeigte Ninos Nachdenklichkeit über seinen Lebensweg und seine bisherige Karriere.
Nach der energiegeladenen Phase des Konzerts setzte Nino mit der gefühlvollen Ballade „Mein Kryptonit“ einen emotionalen Höhepunkt. Der Song, der sich durch einen tiefgründigen Text und Ninos eindringlichen Gesang auszeichnet, schaffte eine bewegende und introspektive Atmosphäre, die die verletzliche Seite des Künstlers offenbart.
Es folgte der kraftvolle Song „Helden“, der eine Botschaft der Ermutigung und Stärke vermittelte. Nino betonte, dass wahre Helden nicht geboren, sondern durch die Überwindung von Rückschlägen geformt werden. Diese Botschaft, unterstützt durch den mitreißenden Rhythmus des Liedes, inspirierte das Publikum und verbreitete eine Atmosphäre des Optimismus.
Die rockige Ballade „Der verlorene Sohn“ setzte den emotionalen Bogen des Abends fort. Der Song, bekannt für seine tiefgründige Lyrik und emotionale Intensität, führte die Zuhörer auf eine bewegende Reise. Mit einer eindringlichen Stimme und gefühlvollen Interpretation thematisierte Nino de Angelo die Bedeutung des Weges als Ziel und die Notwendigkeit des Glaubens an sich selbst und andere. Diese universelle Botschaft der Selbstfindung und des Vertrauens vermittelte er mit besonderer Intensität und Emotionalität, wodurch der Song zu einem weiteren Höhepunkt des Konzerts wurde.
Bevor Nino sich kurz von der Bühne verabschiedete, um eine kleine Verschnaufpause einzulegen, kündigte er eine besondere Überraschung an: seine Duett-Partnerin Sotiria, auch bekannt als Ria Schenk, die von 2007 bis 2013 Frontfrau der Band Eisblume war. Sotiria betrat die Bühne mit ansteckender Energie und einem freundlichen Lächeln.
Sie begann ihren Auftritt mit einer Erklärung, wie sie und Nino zueinandergefunden hatten. „Mein Vater und Nino sind sehr gute Freunde,“ erzählte sie und schuf damit eine persönliche Verbindung. Sotiria präsentierte ihre neuen Songs „Schwarzer Diamant“ und „Weiß wie Schnee“.
„Schwarzer Diamant“ wurde mit einem poppigen Rhythmus und einer einladenden Melodie dargeboten, die das Publikum zum Mitsingen einlud und mit seiner Frische begeisterte.
Im Gegensatz zu „Schwarzer Diamant“, das durch poppige Elemente und eine eingängige Melodie glänzte, bot „Weiß wie Schnee“ eine Mischung aus klassischen Rock-Elementen, begleitet von einem markanten Bass. Sotiria setzte ihre kraftvolle Stimme gezielt ein, um dem Song eine dynamische Intensität zu verleihen. Der rockige Charakter von „Weiß wie Schnee“ hob sich deutlich vom poppigen Stil des vorherigen Songs ab und zeigte die Vielseitigkeit von Sotirias Gesangsstil. Beide Songs präsentierte sie mit beeindruckender Bühnenpräsenz und einem klaren Sinn für musikalische Dramaturgie.
Nachdem Nino sich kurz zurückgezogen hatte, kehrte er auf die Bühne zurück und drückte seine Begeisterung und Anerkennung für Sotiria und ihre beeindruckende Darbietung aus. Seine lobenden Worte zeigten nicht nur seine Wertschätzung, sondern auch die besondere Verbindung zwischen den beiden Künstlern. Sotiria strahlte vor Freude über das Lob von einem renommierten Kollegen, das ihr sichtlich viel bedeutete.
Vor dem Start des Songs "Memento Mori" nahmen sich Nino und Sotiria jedoch einen Moment, um unterhaltsame Anekdoten vom Videodreh zu teilen. Sotiria berichtete, dass die Dreharbeiten unter sehr schwierigen Bedingungen stattfanden und scherzte, dass es „arschkalt“ gewesen sei.
Nino, der immer für einen Scherz zu haben ist, konterte humorvoll: „Warum hast du nicht einfach Nein gesagt?“ Diese Bemerkung war vermutlich eine Anspielung auf den Song von Maite Kelly und Roland Kaiser, und fügte eine zusätzliche Ebene von Witz und Lockerheit hinzu.
Es war ein typisches Beispiel für Ninos charmante Art, die Stimmung aufzulockern und eine persönliche Verbindung zum Publikum herzustellen. Während des Songs „Memento Mori“ entfalteten Nino und Sotiria eine beeindruckende Bühnenpräsenz. Sie sangen sich gegenseitig an, wendeten sich mal einander zu und dann wieder ab, was dem Auftritt eine dynamische und theatrale Note verlieh. Diese Wechsel zwischen Nähe und Distanz verstärkten die emotionale Wirkung des Liedes und präsentierten die Stärken beider Sänger in einem einzigartigen Licht.
Die Band unterstützte sie mit kraftvoller und präzise abgestimmter Instrumentierung, die den emotionalen Gehalt des Songs verstärkte. „Memento Mori“ zeigte einen bewegenden Wechsel zwischen intensiven, kraftvollen Passagen und sanfteren, nachdenklicheren Momenten. Nino und Sotiria nutzten die gesamte Bühne aus, bewegten sich dynamisch und bezogen sowohl das Publikum als auch die Band in ihren Vortrag ein. Diese gekonnte Bühnenpräsenz, kombiniert mit der emotionalen Tiefe des Liedes, machte „Memento Mori“ zu einem unvergesslichen Moment des Konzerts.
Unter tosendem Applaus wurde Sotiria von den Gästen verabschiedet. So schnell wie sie auf der Bühne war, verschwand sie auch wieder. Danke, Sotiria!
Früher, erzählt Nino als er noch auf klassische Bühnenmonitore angewiesen war, musste er oft extrem laut singen, um sich selbst zu hören. Dies führte zu einer erheblichen körperlichen Belastung und machte ein zweistündiges Konzert bei voller Lautstärke fast unmöglich.
Angesichts seines aktuellen Gesundheitszustandes, einer Lungenerkrankung, ist die In-Ear-Technologie für ihn von unschätzbarem Wert geworden. Diese moderne Technologie ermöglicht es ihm, einen klaren und präzisen Ton direkt in seinen Ohren zu hören, ohne die Lautstärke auf der Bühne extrem erhöhen zu müssen. Nino betont, dass die In-Ear-Technologie nicht nur seine Performance verbessert, sondern auch seine Gesundheit schont. Der Unterschied in Klangqualität und Tragekomfort ist für ihn enorm, und die Möglichkeit, sich auf seine Musik konzentrieren zu können, ohne von lauten Monitorlautsprechern gestört zu werden, hat seine Live-Auftritte deutlich verbessert.
Nino de Angelo bemerkte, dass der Regen, der zu Beginn nur leicht eingesetzt hatte, stetig stärker wurde. Die zunehmende Nässe veranlasste die Zuschauer, ihre Regenschirme und Regencapes hervorzuholen, um sich vor dem immer intensiver werdenden Wetter zu schützen.
Nino versuchte, die Situation mit Humor zu nehmen und das Publikum zu beruhigen. Nach jedem Song wandte er sich mit einem Lächeln an die Zuschauer und versicherte ihnen, dass der Regen bald aufhören würde. Trotz seiner optimistischen Versprechen blieb das Wetter unbeeindruckt und der Regen wurde intensiver. Das ist halt Open-Air...
Als Nino sich auf den nächsten Song vorbereitete, erzählte er dem Publikum eine amüsante und persönliche Anekdote aus seinem Leben. Er erinnerte sich an die Zeit, als er in Köln wohnte und die Entwicklungen, nachdem er die Stadt verlassen hatte.
„Es gibt eine Geschichte, die ich unbedingt mit euch teilen möchte. Nachdem ich Köln verlassen hatte, bekam ich immer wieder eine unerwartete Rechnung von einem Lagerhaus, in dem ich meine Möbel und allerlei andere Sachen eingelagert hatte. "
Er fuhr fort: „Ich entschloss mich, mich von diesem Ballast zu trennen. Ich dachte mir irgendwann: Warum sollte ich all diesen alten Krempel aufbewahren? In meinem neuen Leben wollte ich Platz für neue Dinge schaffen, also beschloss ich, den ganzen Mist wegzuwerfen. Es war erstaunlich, wie viele Sachen man ansammelt, die man eigentlich nicht mehr braucht.“
Genau diese Geschichte passte perfekt zum nächsten Song auf der Setlist, „Nicht eine Träne“. Mit diesem emotionalen Stück entführte Nino sein Publikum auf eine tiefgründige und bewegende Reise. Der Song, dessen zentrale Zeile „..wein ich dir nicht nach, weil ich keine Tränen mehr habe“ lautet, reflektiert eindringlich das Ende einer Beziehung und die emotionale Leere, die folgt, wenn keine Tränen mehr übrig sind, um die Trauer auszudrücken.
Ninos Stimme, die sowohl verletzlich als auch kraftvoll war, verlieh der Ballade eine zusätzliche Dimension und machte die tiefen Emotionen des Textes lebendig. Die rockige Instrumentierung, die sich geschickt mit sanften Balladenmomenten abwechselte, verstärkte die dramatische Wirkung des Liedes. Während des Songs stand Nino ganz im Mittelpunkt, unterstützt von den kraftvollen Gitarrenriffs und dem markanten Schlagzeugrhythmus der Band. Die Musik untermalte seine leidenschaftliche Darbietung perfekt und ermöglichte es jedem Zuhörer, die Botschaft des Liedes voll und ganz nachzuvollziehen.
„Nicht eine Träne“ wurde zu einer der emotionalsten Darbietungen des Abends, bei der Nino es schaffte, die tiefen und manchmal schmerzhaften Gefühle des Songs direkt in die Herzen seines Publikums zu transportieren.
Im Anschluss folgte das Lied „Unter Gottes Sonne“. In diesem Song wird die Botschaft vermittelt, dass man sich nicht von vermeintlich falschen Wegen leiten lassen soll, die oft von den Gefühlen des Herzens beeinflusst werden, sondern auf das eigene Bauchgefühl vertrauen sollte. Die Lyrics ermutigen dazu, den eigenen Instinkten und dem Gefühl für den richtigen Moment zu folgen, anstatt sich von Emotionen leiten zu lassen, die möglicherweise nicht immer die beste Richtung weisen.
Der nächste Song, auf den viele der Anwesenden bereits gespannt gewartet hatten, war „Gesegnet und verflucht“. Als Nino die ersten Töne anstimmte, wurde sofort spürbar, dass dieser Track eine besondere Bedeutung für das Publikum hatte. Ein kurzer Zwischenfall, bei dem der Gitarrist bemerkte, dass Nino den Gesang „zu früh“ begann, führte zu einer kurzen Unterbrechung. Doch unbeirrt begann die Band zusammen mit Nino erneut.
„Gesegnet und verflucht“ ist mehr als nur ein Lied – es ist eine kraftvolle Reflexion über die Höhen und Tiefen des Lebens. Der Song behandelt die Herausforderungen und den Preis des Strebens nach Erfolg und Anerkennung. Nino lässt in seinen Texten tief blicken und thematisiert die Dualität des Lebens, die sowohl segensreiche als auch schwierige Momente umfasst. Die stimmungsvolle Melodie und der tiefgründige Text ermutigen dazu, sich selbst treu zu bleiben und authentisch zu leben. Es geht darum, das Leben in seiner Gesamtheit zu genießen, trotz der Widrigkeiten und Gegensätze.
Der Song vermittelt die Botschaft, dass es immer die Möglichkeit gibt, sich neu zu erfinden und es ein weiteres Mal zu versuchen. Während der Performance wurde deutlich, dass „Gesegnet und verflucht“ nicht nur ein Highlight des Abends war, sondern auch ein zentraler Bestandteil von Ninos Botschaft und seiner künstlerischen Vision. Die Energie und das Engagement, die er in diesen Song legte, ermöglichten es dem Publikum, sich vollständig mit den Gefühlen und Gedanken des Liedes zu identifizieren.
Nach tosendem Applaus ging es weiter mit dem kraftvollen Rocksong „Mein Herz hört nie auf“. Bereits die ersten Keyboardklänge setzten den Ton für das anstehende musikalische Erlebnis. Die emotionale Tiefe des Songs war in jeder Note und jedem Wort spürbar. Nino gelang es meisterhaft, die Intensität der Gefühle zu transportieren und das Publikum in die Welt seiner Musik zu ziehen. Seine Performance war sowohl stimmlich als auch körperlich kraftvoll und verstärkte die Botschaft des Songs zusätzlich.
Als Nino den Refrain anstimmte und mit Inbrunst sang, dass sein Herz niemals aufhören wird zu lieben, schien die Zeit stillzustehen. „Mein Herz hört nie auf“ wurde zu einem weiteren Highlight des Abends und zeigte eindrucksvoll Ninos Vielseitigkeit sowie seine Fähigkeit, Rockmusik mit tiefen, persönlichen Emotionen zu verbinden.
Nach dem kraftvollen Auftritt von „Mein Herz hört nie auf“ setzte Nino seine energiegeladene Performance mit dem intensiven und rockigen Song „Barfuß durch die Hölle“ fort. Dieser Song behandelt auf eindringliche Weise die Themen Schmerz und Leiden. Mit kraftvoller und emotionaler Stimme erzählte Nino die Geschichte von jemandem, der durch eine metaphorische Hölle geht, um den Schmerz und das Leiden zu ertragen.
„Barfuß durch die Hölle“ thematisiert Herzschmerz und den unvermeidlichen Untergang, der mit schweren Konsequenzen verbunden ist. Ninos Gesang war sowohl kraftvoll als auch verletzlich, was die emotionale Tiefe des Songs noch verstärkte.
Während des Songs „Die Zeit heilt keine Wunden“ kam es zu einer kleinen technischen Aufregung. Der Regen wurde immer stärker, sodass die Nebelmaschinen unter das Bühnendach geschoben werden mussten, um sie vor der Nässe zu schützen.
„Die Zeit heilt keine Wunden“ selbst ist eine tiefgründige Ballade, die den inneren Kampf mit Schmerz, Verlust und der Sehnsucht nach vergangenem Glück thematisiert. Nino brachte die emotionale Intensität des Textes hervorragend zur Geltung. Der Song blieb als einer der vielen emotionalen Höhepunkte des Abends im Gedächtnis, und seine Botschaft resonierte tief mit dem Publikum.
Von Beginn an gelang es Nino, die tiefe emotionale Erschöpfung und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, das in „Bella Ciao“ mitschwingt, eindrucksvoll zu vermitteln. Seine Darbietung war von einer Intensität geprägt, die das Publikum spüren ließ, wie tief ihn der Song berührte. Das einfühlsame Keyboardspiel, das die melancholische Stimmung untermalte, verstärkte die Wirkung seiner Interpretation.
Im Verlauf von „Bella Ciao“ kam auch eine Botschaft der Hoffnung zum Ausdruck. Der Song wurde zu einem Aufruf zum Widerstand und zur Wiederbelebung. Nino betonte kraftvoll die ermutigenden Zeilen, die den Drang vermittelten, sich selbst wiederzufinden und das Leben zurückzugewinnen. Seine Stimme gewann an Stärke, als er die Hoffnung und den Mut heraufbeschwor, sich gegen die Widrigkeiten des Lebens zu stellen und erneut auf die Reise zu gehen.
Viele hatten auf diesen Moment gewartet und dem anhaltenden Regen standgehalten: Der Song „Jenseits von Eden“ in der 2021-Version. Als die ersten Akkorde erklangen, begann das Publikum spontan mitzusingen. Es war fast so, als könnte Nino im Hintergrund bleiben und einfach nur zuhören – eine Tatsache, die er jedoch nicht tat. Stattdessen nahm er die Herausforderung an und führte das Publikum mit seiner tiefen Interpretation und emotionalen Präsenz durch den Song.
„Jenseits von Eden“ wurde zu einem kraftvollen und bewegenden Erlebnis, das weit über die Musik hinausging. Nino vermittelte eine wichtige Botschaft über die Bedeutung von kindlicher Unschuld, Empathie, echten Emotionen und Liebe. Besonders eindringlich wurden die Zeilen „Dann haben wir umsonst gelebt“ wiederholt, um die Dringlichkeit zu betonen, diese essentiellen Werte zu bewahren. Der Song appellierte daran, sich der Endlichkeit des Lebens bewusst zu sein und jeden Moment authentisch und bedeutungsvoll zu gestalten.
Ninos leidenschaftliche Darbietung ermutigte das Publikum, die Bedeutung dieser Werte zu erkennen und in ihr Leben zu integrieren. Er erinnerte daran, dem Leben Sinn und Schönheit zu verleihen, indem man sich auf das Wesentliche besinnt. Die Kombination aus emotionaler Intensität und der tiefgründigen Botschaft des Songs schuf eine Atmosphäre, die sowohl bewegend als auch nachdenklich stimmend war.
Nach einem beeindruckenden Konzert, das sowohl musikalisch als auch emotional unvergesslich war, neigte sich der Abend langsam dem Ende zu. Einer nach dem anderen verließ die Band die Bühne, während Nino sich ein letztes Mal bei seinem Publikum bedankte. Nino´s Dankbarkeit schien in der Luft zu liegen und verstärkte das Gefühl der gemeinsamen Erlebnisse und der besonderen Verbindung zwischen Künstler und Publikum.
Mit herzlicher Dankbarkeit und einem aufrichtigen Lächeln wandte er sich an die Menge: „Ohne Euch wäre das hier gar nicht möglich gewesen. Vielen Dank für eure unglaubliche Unterstützung und dafür, dass ihr diesen Abend so besonders gemacht habt.“
Als die Zugabenrufe ertönten, kehrte das Ensemble zurück auf die Bühne und präsentierte noch „Ich bin dein Vampir“, „Tornerò“ und zum Schluss „Sarà perché ti amo“.
Während die letzten Töne des Konzerts verklingen, machten sich die begeisterten Zuschauer auf den Heimweg, mit Erinnerungen an einen außergewöhnlichen Abend, der noch lange nachhallen wird.
Fazit:
Trotz des unaufhörlichen Regens war das Open-Air-Konzert von Nino de Angelo ein überwältigender Erfolg. Das Wetter konnte die Begeisterung und die Stimmung der Zuschauer nicht trüben. Die perfekte Kombination aus herausragender Musik, tief berührenden emotionalen Momenten und der beeindruckenden Kulisse der Landskron Brau-Manufaktur trugen maßgeblich dazu bei, dass der Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.
Die Atmosphäre auf dem Gelände war elektrisierend. Nino de Angelo und seine Band lieferten eine packende und abwechslungsreiche Darbietung, die die Vielseitigkeit und Tiefe des Künstlers eindrucksvoll unter Beweis stellte. Jeder Song, von den gefühlvollen Balladen bis hin zu den mitreißenden Rocknummern, wurde mit einer Intensität und Leidenschaft präsentiert, die das Publikum mitriss und begeisterte.
Nino de Angelo zeigte erneut, warum er seit Jahrzehnten zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Musikszene gehört. Mit seiner außergewöhnlichen Bühnenpräsenz, seiner starken stimmlichen Leistung und seinem direkten Draht zum Publikum bewies er sein Talent und seine Authentizität.
Dieses einzigartige Konzerterlebnis, das sowohl Schlager- als auch Rockfans gleichermaßen anspricht, bleibt garantiert in Erinnerung. Nino de Angelo zeigt eindrucksvoll, dass er weit mehr ist als nur „Jenseits von Eden“ und bietet seinen Fans eine musikalische Reise, die tief unter die Haut geht.
Die Tournee ist nicht nur eine musikalische Reise durch die Jahre seines Schaffens, sondern auch eine Erklärung seines Wandels und seiner Weiterentwicklung als Künstler. Die Integration von Rock-Elementen in sein Repertoire verleiht seinen bekannten Hits eine neue Dimension und bringt frische, energetische Noten in seine Musik. Nino de Angelo nutzt die Bühne, um das Publikum auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitzunehmen, die sowohl nostalgische Momente als auch rockige Höhepunkte bietet.
Eins hat gefehlt, Nino... der Song Colonia, dann hätten wir beide eine perfekte emotionale Verbindung zu einander gehabt...
Vielleicht beim nächsten Mal, Nino?
Bis bald...Wir sehen uns wieder...Tornero!
Setlist:
1. Gesegnet und verflucht (Intro, Einspieler)
2. Von Ewigkeit zu Ewigkeit
3. Da wo mein Herz brennt
4. Io respiro
5. Ich brenne fürs Leben
6. Land in Sicht
7. Mein Kryptonit
8. Helden
9. Der verlorene Sohn
10. Schwarzer Diamant (performed by Special Guest Sotiria)
11. Weiß wie Schnee (performed by Special Guest Sotiria)
12. Memento Mori (with Sotiria)
13. Nicht eine Träne
14. Unter Gottes Sonne
15. Gesegnet und verflucht
16. Mein Herz hört nie auf
17. Barfuß durch die Hölle
18. Die Zeit heilt keine Wunden
19. Bella Ciao
20. Jenseits von Eden (2021)
Encore:
21. Ich bin dein Vampir
22. Tornerò (I Santo California cover)
23. Sarà perché ti amo (Ricchi e Poveri Song) (Outro, Einspieler)
Vielen Dank, Concertbüro Zahlmann GmbH & Landskron Brau-Manufaktur Görlitz
Vielen Dank