Konzertbericht von der Festung Königstein (13.07.2024)
Das Konzertgelände unterhalb der Festung Königstein hat sich inzwischen einen Namen gemacht, da dort bekannte Bands und Musiker aus allen Genres auftreten. Die einzigartige Kulisse und die beeindruckende Akustik machen diesen Ort zu einer begehrten Bühne für Künstler und zu einem beliebten Ziel für Musikliebhaber.
Am 13. Juli 2024 feierten The BossHoss mit knapp 4500 Gästen ihr 20-jähriges Bandjubiläum unter dem Motto "Twenty F**cking Years". Als wir vor Monaten von dieser Tour erfuhren, war sofort klar, dass wir von dieser außergewöhnlichen Show berichten wollten.
Als kurz darauf auch noch bekannt wurde, dass der Hollywood-Schauspieler Kiefer Sutherland, der auch als Country-Musiker bekannt ist, in Deutschland sein würde und einige Shows von The BossHoss als Special Guest unterstützen würde, war unsere Freude gleich doppelt so groß, da wir auch von dem Country-Sänger Kiefer Sutherland berichten durften. Schließlich hat man nicht oft die Gelegenheit, einen Hollywood-Schauspieler aus der Nähe zu sehen.
So kam ein Stück Hollywood nach Königstein, was diesem ohnehin schon besonderen Konzertabend ein zusätzliches Highlight verlieh.
Kiefer Sutherland hat sich in den letzten Jahren von vielen der typischen Hollywood-Klischees distanziert und sich stattdessen auf das konzentriert, was offenbar seine wahre Stärke ist: die Musik. Der Schauspieler, der durch seine Rollen in Film und Fernsehen bekannt wurde, widmet sich nun leidenschaftlich der Country-Musik. Diese Neuausrichtung zeigt nicht nur eine bemerkenswerte Hingabe und Authentizität, die bei Fans und Kritikern gleichermaßen Anklang findet, sondern eröffnet ihm auch eine neue Dimension in seiner Karriere. Durch seine musikalischen Talente gewinnt Sutherland das Publikum auf eine völlig neue Weise für sich und beweist, dass er weit mehr zu bieten hat als seine schauspielerische Leistung.
Mittlerweile hat er bereits drei Alben auf den Musikmarkt gebracht. Sein letztes Werk, "Bloor Streets", erschien am 21. Februar 2022 und stieg auf Platz 16 der US-Albumcharts ein.
Festung Königstein trifft auf Hollywood
Unter einem strahlenden Sonnenhimmel betrat Kiefer Sutherland um 18:45 Uhr mit seiner Band die Bühne. Mit der klaren Absicht, das Publikum mit erstklassigem Country Rock zu begeistern, starteten sie energisch in ihr Set. Das Bühnendesign war schlicht, mit einem großen Tuch in Holzoptik im Hintergrund, auf dem der Name „Kiefer“ prangte.
Ein charmantes Detail, das sofort ins Auge fiel, war eine nostalgische Oldschool-Stehlampe, wie sie typischerweise in Omas Wohnzimmer zu finden ist. Dieses Bühnenelement sorgte für eine gemütliche, fast heimelige Atmosphäre auf der Bühne. Diese Kombination aus einem minimalistischen Bühnendesign und dem persönlichen Touch durch die Stehlampe betonte die Authentizität und Bodenständigkeit von Sutherlands Auftritt und stimmte das Publikum auf ein unvergessliches musikalisches Erlebnis ein.
Kiefer Sutherland begeisterte das Publikum mit einer 45-minütigen Performance, in der er zehn sorgfältig arrangierte Songs präsentierte. Seine Setliste bestand sowohl aus eigenen Kompositionen als auch aus ausgewählten Coverversionen klassischer Countrysongs, die seine Vielseitigkeit als Musiker unterstrichen. Zu den Highlights seiner eigenen Stücke zählten Titel wie "Something You Love", "Goodbye", „Honey Bee“, „Two Stepping in Time“, "This Is How It's Done", "American Farmer" und "Friday Night". Diese Lieder, die durch ihre Authentizität und emotionale Tiefe bestachen, zeigten nicht nur Sutherlands Talent und Leidenschaft für die Countrymusik, sondern auch seine besondere Gabe, persönliche Geschichten in Musik zu verwandeln und auf diese Weise mit dem Publikum eine tiefgreifende Verbindung herzustellen.
Neben seinen eigenen Liedern bereicherte Kiefer Sutherland sein Set mit sorgfältig ausgewählten Coverversionen alter Countrysongs, darunter das ikonische „Can’t You See“ von der Marshall Tucker Band. Diese Klassiker wurden von Sutherland und seiner Band frisch und innovativ interpretiert, wodurch sie neues Leben in die vertrauten Melodien einhauchten.
Ein Ausblick auf das neue Kiefer - Album
Doch damit nicht genug, denn Kiefer kündigte an, dass Anfang nächsten Jahres ein brandneues Album namens „Grey” erscheinen wird. Diese Ankündigung weckte sofort die Neugier und Vorfreude des Publikums – die Begeisterung war riesengroß! Und dann spielte er einen Song aus dem kommenden Album – eine melodische Ballade mit dem Titel „Starlight“.
Das Publikum war hin und weg von „Starlight“ – die tiefgründige Melodie und die emotionale Darbietung begeisterten von der ersten Sekunde an. Die Bassriffs und Gitarrenparts erzeugten Gänsehaut und schufen eine intime Atmosphäre, die das Publikum in ihren Bann zog. Die Ballade war ein absoluter Höhepunkt. Sanfte, aber kraftvolle Klänge, die unter die Haut gingen, und eine beeindruckende Fähigkeit, Gefühle musikalisch auszudrücken – das ist Sutherland in Bestform.
Dank und Anerkennung von einem charmanten Hollywood Star
Kiefer Sutherland zeigte sich sichtlich erfreut über die Gelegenheit, vor einem so begeisterten Publikum auftreten zu dürfen. Seine Dankbarkeit kam besonders zum Ausdruck, als er The BossHoss dafür dankte, dass er Teil einiger Termine ihrer Tour sein durfte. Er lobte die Band ausgiebig und gratulierte ihnen herzlich zu ihrem 20-jährigen Jubiläum, eine Anerkennung für ihre beeindruckende Karriere und den anhaltenden Erfolg.
Die Zuschauer quittierten seine anerkennenden Worte mit lautem und lang anhaltendem Applaus, was die tiefe Wertschätzung für Sutherlands musikalisches Talent und seine herzliche Persönlichkeit unterstrich. Dieser Austausch von Respekt und Anerkennung zwischen Künstler und Publikum verstärkte die bereits positive und freundschaftliche Stimmung des Abends und machte das Konzert zu einem besonders denkwürdigen Erlebnis.
Fazit:
Kiefer gibt sich so publikumsnah, dass man fast vergisst, wer da vor einem auf der Bühne steht. Er präsentierte sich authentisch und zeigte seine tiefe Leidenschaft für Country-Musik, was sowohl vom Publikum als auch von Kritikern gleichermaßen geschätzt wurde. Die Freude am Musizieren war ihm deutlich anzumerken. Alles wirkte homogen und stimmig, was nicht zuletzt daran lag, dass sich Kiefer Sutherland nicht in den Vordergrund drängte, sondern seinen hervorragenden Mitmusikern gerne die Bühne überließ. Diese Bescheidenheit und die Zusammenarbeit mit seiner Band verliehen der Performance eine besondere Note. Sutherland schaffte es, durch seine natürliche Ausstrahlung und die warme, einladende Atmosphäre, die er kreierte, das Publikum in seinen Bann zu ziehen.
Nach einer effizienten Umbauphase wurde die Bühne um 20:05 Uhr in dichten Nebel gehüllt, was die Spannung und Vorfreude des Publikums sichtlich steigerte. Als das Intro erklang, brach unter den Zuschauern tosender Applaus aus. In diesem atmosphärischen Augenblick betraten The BossHoss die Bühne, begleitet von den lebhaften und energiegeladenen Klängen der Tijuana Wonderbrass, einem talentierten Bläsertrio, das von Beginn an für zusätzliche musikalische Highlights sorgte. Dieser Einzug setzte den Ton für einen aufregenden Abend voller Musik und Unterhaltung.
Der Auftritt von The BossHoss begann mitreißend mit dem Song „Last Day“. Schon beim ersten Lied zeigte Malcolm „Hank Williamson“ Arison sein außergewöhnliches Talent auf der Mundharmonika. Seine virtuose Spielweise verlieh dem Song eine unverwechselbare Note und riss das Publikum sofort mit. Die Zuschauer waren von der ersten Sekunde an engagiert, bewegten rhythmisch ihre Arme zur Musik und ließen sich von der Energie der Band mitreißen.
Die Leidenschaft und Dynamik der Bandmitglieder übertrugen sich unmittelbar auf die Menge. Das Publikum sang begeistert mit und tanzte, was die euphorische Stimmung noch verstärkte. Diese kraftvolle Eröffnung prägte den gesamten weiteren Verlauf des Konzerts und zog das Publikum vollständig in ihren Bann.
Für den zweiten Song „Wait for Me“ nahmen Alec Völpel, besser bekannt als Boss Burns, und Sascha Vollmer, auch bekannt als Hoss Power, auf Barhockern Platz. Allerdings war „Platz nehmen“ in diesem Fall eine eher ungenaue Beschreibung. Während Sascha tatsächlich auf seinem Hocker saß und eine ruhige, konzentrierte Präsenz ausstrahlte, nutzte Alec seinen Hocker als dynamische Bühne. Er stand und sprang ständig auf und von seinem Hocker, immer in Bewegung und voller Energie. Diese kontrastierende Darbietung brachte eine besondere Dynamik auf die Bühne, die das Publikum faszinierte und für zusätzliche Begeisterung sorgte. Alec's unermüdliche Bewegungen und seine Fähigkeit, selbst auf einem Barhocker eine eindrucksvolle Performance zu liefern, trugen wesentlich zur lebendigen und mitreißenden Atmosphäre des Songs bei.
Während des dritten Songs „Do It“ erhielten The BossHoss erneut Unterstützung durch die drei Musiker der Tijuana Wonderbrass, die den Song mit ihrem markanten Bläsersound bereicherten. Das Trio, bestehend aus Saxophon, Trompete und Posaune, fügte eine weitere musikalische Schicht hinzu und bereicherte das Stück um eine beeindruckende Vielfalt. In traditionellen mexikanischen Outfits gekleidet, boten sie nicht nur akustisch, sondern auch optisch eine faszinierende Ergänzung zur Show.
Während der Song gespielt wurde, kamen auch beeindruckende Pyroelemente zum Einsatz. Feuerfontänen rahmten das Geschehen auf der Bühne eindrucksvoll ein und verstärkten die dramatische Wirkung der Performance. Diese Kombination aus Feuer und Musik heizte dem ohnehin schon begeisterten Publikum noch mehr ein. Die Begeisterung im Publikum war greifbar, als die Zuschauer im Takt der Musik ihre Arme schwangen und dadurch eine beeindruckende Welle durch die Menge entstand. Diese kollektive Bewegung verstärkte das Gefühl der Verbundenheit und der gemeinsamen Freude an der Musik, wodurch eine Atmosphäre der Einheit und Euphorie geschaffen wurde.
Nachdem der dritte Song beendet war, griff Alec Völpel, besser bekannt als Boss Burns, zum Mikrofon, um das Publikum offiziell zu begrüßen und die besondere Bedeutung des Abends hervorzuheben. Er erinnerte daran, dass The BossHoss nun schon seit 20 Jahren die Bühnen der Welt erobern und ihre musikalische Reise mit unverminderter Leidenschaft fortsetzen. Alec teilte auch persönliche Erinnerungen mit dem Publikum: Er erzählte von einem früheren Auftritt von The BossHoss auf der Festung Königstein, der noch auf dem oberen Festungsgelände stattgefunden hatte. Dieses Mal wurde die Bühne jedoch am Fuße der Festung aufgebaut, was die historische Kulisse und die Dynamik des Konzerts auf eine neue Art und Weise einband.
Während Alec sprach nahm Sascha seine Gitarre zur Hand und drehte sie schnell um.
Auf der Rückseite der Gitarre stand groß „Thanx“ geschrieben. Durch diese Geste konnte er ohne Worte seine Dankbarkeit gegenüber dem Publikum ausdrücken. Das Publikum reagierte begeistert auf diese charmante und persönliche Ansprache, was die ohnehin schon warme und freundliche Atmosphäre noch verstärkte.
Der Song „Hey Ya“ sorgte für eine ausgelassene Stimmung unter den Konzertbesuchern. Unterstützt vom dynamischen Bläsertrio aus Saxophon, Trompete und Posaune, wurde die musikalische Darbietung durch den Einsatz weiterer ungewöhnlicher Instrumente bereichert. Insbesondere der Einsatz eines Regenmachers durch den Schlagzeuger verlieh dem Song eine einzigartige klangliche Tiefe, die das Publikum sichtlich genoss.
Die Stimmung kochte über, als Malcolm „Hank“ Williamson kurz vor seinem Solo seine Kleidung zurechtzupfen ließ und dann prominent an den Bühnenrand geschoben wurde. Seine virtuose Mundharmonika-Darbietung zog das Publikum magisch an und sorgte für Begeisterungswellen. Ergänzt wurde diese fesselnde Performance durch ein mitreißendes Gitarren- und Saxophonsolo.
Die zusätzliche Einbindung von Kontrabass und Xylophon bereicherte „Hey Ya“ um weitere musikalische Facetten, was den Song zu einem der unvergesslichen Höhepunkte des Abends machte. Die Kombination dieser vielfältigen Instrumente und die talentierten Darbietungen der Musiker machten diesen Song zu einem wahren Fest für die Sinne und hoben das musikalische Erlebnis auf ein herausragendes Niveau.
Alec versteht es meisterhaft, mit dem Publikum zu kommunizieren. Seine lockere Art und die gezielten Fragen nach der Herkunft der Zuschauer heben die Stimmung spürbar. Ein Prost auf Sachsen sorgte für weiteren Jubel und Begeisterung. Als Alec dann fragte, ob das Publikum Lust habe zu tanzen, war klar, dass ein Song mit viel Tempo und Energie folgen würde.
„I Keep on Dancing“ war mehr als passend, um ausgelassen zu feiern und zu tanzen. Die Feuerfontänen auf der Bühne waren wieder einmal ein echter Hingucker und unterstrichen die mitreißende Performance. Als das Mundharmonikasolo kam, zeigte Alec erneut seine Wertschätzung für die Talente seiner Bandmitglieder. Er kniete vor Malcolm „Hank“ Williamson nieder und betete ihn wie den Mundharmonikagott persönlich an, was das Publikum mit einem begeisterten Applaus quittierte.
Zusätzlich zur musikalischen Darbietung trugen kleine spielerische Wettkämpfe zwischen Männern und Frauen im Publikum zur ausgelassenen Stimmung bei. Es ging darum, herauszufinden, welche Gruppe gesanglich lauter zu hören war. Diese freundlichen Rivalitäten brachten Heiterkeit und förderten ein starkes Gefühl der Gemeinschaft unter den Anwesenden.
Ein Trompetensolo zog anschließend alle Aufmerksamkeit auf sich und faszinierte das Publikum mit seiner beeindruckenden Virtuosität. Die musikalische Meisterschaft des Trompeters, gepaart mit seiner Fähigkeit, die Emotionen der Zuschauer zu packen, war ein weiterer Höhepunkt des Abends.
Der Auftritt von „Polk Salad Annie“ war ein weiteres Highlight des Abends, das das Publikum in seinen Bann zog. Von der ersten Note an wurde klar, dass dieser Song eine besondere Darbietung erhalten würde. Der Schlagzeuger brachte mit einem Schellenring rhythmische Akzente ein, die den Song zusätzlich belebten und die Menge zum Mitklatschen animierten.
Auch die Tijuana Wonderbrass rückten näher an den Bühnenrand. Die Musiker des Bläsertrios kamen nach vorn und traten so in den Fokus. Ihr Zusammenspiel mit der restlichen Band war makellos und fügte dem Song eine einzigartige, dynamische Note hinzu. Jeder Musiker hatte seinen Moment im Rampenlicht, was die Darbietung besonders abwechslungsreich und spannend machte.
Alec demonstrierte während des gesamten Songs sein unerschöpfliches Energielevel. Er sprang voller Dynamik von einer Seite der Bühne zur anderen, immer in Bewegung, immer in Interaktion mit seinen Bandkollegen und dem Publikum. Diese ungebremste Energie übertrug sich auf die Zuschauer, die begeistert mittanzten und mitsangen.
„Polk Salad Annie“ war nicht nur ein musikalisches Erlebnis, sondern auch eine visuelle und emotionale Darbietung, die die Vielfalt und das Können von The BossHoss eindrucksvoll unter Beweis stellte. Es war ein Moment, in dem die Band und das Publikum eins wurden, und jeder im Raum spürte die Magie dieses einzigartigen Auftritts.
Der nächste Song "Little Help" war eine besondere Nummer, die 2019 neu aufgenommen wurde, nachdem Alec und Sascha mit ihrem Team bei „The Voice Kids“ gewonnen hatten. Dazu hatten sich Alec und Sascha wieder auf ihren Barhockern platziert, was eine intime und konzentrierte Atmosphäre schuf.
Das Publikum war von Anfang an begeistert und klatschte ausgiebig mit. Die Energie war spürbar, und besonders die Gruppe nahe dem FoH (Front of House) fiel durch ihren ausgelassenen Tanz auf. Alec bemerkte dies und sprach die Truppe direkt an, erfreut darüber, dass die Musik so gut ankam und zum Tanzen animierte.
Für den „Personal Song“ rückten alle Bandmitglieder etwas näher an den Bühnenrand, um eine noch intensivere Verbindung zum Publikum herzustellen. Das Publikum sang begeistert mit und übernahm teils alleine einzelne Passagen des Liedes, was eine wunderbare Interaktion zwischen Band und Fans schuf.
Instrumental hob sich der „Personal Song“ durch geschickt arrangierte Solopassagen hervor. Jedes Instrument hatte seinen Moment, um zu glänzen, und die Musiker zeigten ihr beeindruckendes Können. Besonders die Posaune stach mit ihrem markanten Klang heraus und verlieh dem Song eine besondere Note.
Alec und Sascha wechselten während des Songs immer wieder Blicke und Lächeln, die ihre Freude und den Stolz über die gemeinsame musikalische Reise ausdrückten. Die anderen Bandmitglieder, ebenfalls voll in ihrem Element, spielten ihre Soli mit Hingabe und Präzision.
Der intime Moment des „Personal Song“ ließ das Publikum innehalten und die musikalische Vielfalt und Tiefe von The BossHoss genießen. Die enge Bindung zwischen der Band und ihren Fans wurde einmal mehr spürbar, als die Menge jeden Ton und jede Note mitfühlte und mitsang.
Bei „Whatever“ herrschte im wahrsten Sinne des Wortes richtig Alarm auf der Bühne. Eine Sirene ertönte laut und eröffnete den Song mit einer explosiven Energie. Malcolm „Hank“ Williamson präsentierte ein weiteres ungewöhnliches Instrument: ein Waschbrett, das er mit einem Löffel bearbeitete. Der erzeugte Klang war ebenso interessant wie einzigartig und fügte dem musikalischen Mix der Band eine neue, faszinierende Nuance hinzu.
Bei diesem BossHoss-Konzert wurde definitiv nicht an exotischen Instrumenten gespart. Ein weiteres Highlight war das Theremin, ein Instrument, das man wirklich nicht alle Tage sieht. Alec nutzte es, um atmosphärische Klänge zu erzeugen, die perfekt als Einstieg zu „Backdoor Man“ passten. Diese sphärischen Töne schufen eine spannende und geheimnisvolle Atmosphäre, die das Publikum sofort in ihren Bann zog.
Während „Backdoor Man“ ließ sich Alec auf den Händen des Publikums tragen. Dieser Crowdsurfing-Moment war nicht nur für Alec ein besonderes Erlebnis, sondern auch für die Fans, die begeistert mitmachten. Schließlich kann nicht jeder sagen, dass er in Sachsen auf Händen getragen wurde!
Nachdem Alec wieder sicher auf der Bühne angekommen war, rückten alle Bandmitglieder dicht zusammen und bildeten einen Halbkreis um den Schlagzeuger. Diese Formation lenkte die Aufmerksamkeit auf den Schlagzeuger und ermöglichte es ihm, seine Fähigkeiten besonders zu würdigen. Seine beeindruckende Darbietung zeigte, wie zentral und wichtig jeder einzelne Musiker für die dynamische Performance der Band ist.
Im sonst so dynamischen und energiegeladenen Set von The BossHoss fand auch der romantische Song „Jolene“ seinen Platz, der eine sanfte, gefühlvolle Note in die Show einbrachte. Die Ballade verzauberte das Publikum und schuf einen Moment der Ruhe und Intimität inmitten der sonst so lebhaften Atmosphäre.
Als die ersten Töne von „Jolene“ ertönten, verwandelte sich das Konzertgelände in ein magisches Lichtermeer. Die Menge zückte ihre Handys, schaltete die Lampen ein und tauchte das Umfeld in ein sanftes, warmes Licht. Diese leuchtenden Handys kreierten eine stimmungsvolle Atmosphäre, die wunderbar zur melancholischen und sehnsuchtsvollen Melodie des Songs passte. Von der hohen Festungsmauer herab war sogar zu sehen, wie vereinzelte Lichter aufleuchteten – Gerüchten zufolge gehörte eines der Lichter Kiefer Sutherland, der ebenfalls sein Handy in die Höhe hielt, was der Szene eine zusätzliche, fast poetische Dimension verlieh.
Nach der sanften Ruhepause, die „Jolene“ bot, nahm das Konzert mit „Dance the Boogie“ wieder Fahrt auf. Die Bühne erlebte eine Rückkehr der geballten Energie, als Feuerfontänen eindrucksvoll in die Höhe schossen und die Dynamik und Kraft des Songs unterstrichen. Die hitzige Pyrotechnik steigerte die Stimmung weiter, und Alec, sichtlich elektrisiert, forderte das Publikum auf, gemeinsam mit ihm in die Luft zu springen.
Die Menge reagierte sofort und begann, rhythmisch im Takt der Musik zu hüpfen, was eine pulsierende und mitreißende Atmosphäre schuf. Alec, der unablässig auf und ab sprang, teilte seine überschäumende Energie mit den Zuschauern, die mit großer Begeisterung auf seine Herausforderung eingingen.
Als „Don’t Gimme That“ einsetzte, reagierte das Publikum sofort: Alle Hände schnellten nach oben und die Arme schwangen synchron von rechts nach links, was von der Bühne aus wie eine riesige Welle aussah. Diese kollektive Bewegung schuf nicht nur ein beeindruckendes Bild, sondern demonstrierte auch die starke Verbindung zwischen der Band und ihren Fans.
Sascha, der seine Gitarre schwang, zeigte sichtlich seine Dankbarkeit für die Begeisterung, die ihm entgegengebracht wurde. Mit einem breiten Lächeln und sichtbarer Freude drehte er seine Gitarre, um ein „Thanx“ auf dem Instrument zu enthüllen, was vom Publikum mit tosendem Applaus und Jubelrufen quittiert wurde.
Für den Song „Dos Bros“ setzten die drei Mitglieder der Brassband Sombreros auf, was ihre mexikanische Ausstrahlung unterstrich und sie wie echte Mariachis erscheinen ließ. Dies verlieh ihrer Performance eine zusätzliche Portion Authentizität und Flair. Die fröhlichen, mexikanischen Klänge des Songs brachten das Publikum wieder in Schwung und trieben die Partyatmosphäre auf den Höhepunkt.
Überraschend erreichte das Konzert dann um 21:35 Uhr das Ende des regulären Sets. Das abrupte Ende ließ das Publikum kurz innehalten, doch bevor die Enttäuschung über das scheinbare Ende zu groß werden konnte, trat Alec erneut ans Mikrofon, bereit, die Spannung wieder aufzubauen.
Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und sichtlicher Erleichterung und Freude in der Stimme dankte Alec dem Publikum. „Ihr seid die Geilsten!“, rief er, was von einem tosenden Applaus und lauten Jubelrufen beantwortet wurde. Seine Worte waren nicht nur ein einfacher Dank, sondern ein aufrichtiges Kompliment an die Fans, die den Abend zu etwas ganz Besonderem gemacht hatten. Die Dankesrede von Alec war herzlich und aufrichtig, und man konnte die tiefe Verbindung spüren, die zwischen der Band und ihren Anhängern bestand.
Als The BossHoss ihre Instrumente erneut griffen, um sich für die Zugabe bereitzumachen, konnte man die Freude und Energie im Raum förmlich spüren. Die Fans jubelten lautstark und klatschten rhythmisch, während Alec, Sascha und die restlichen Bandmitglieder mit breiten Lächeln auf ihren Gesichtern die ungebrochene Begeisterung ihrer Anhänger aufnahmen.
Für diese letzte Performance setzten die drei Musiker der Brassband Totenkopfmasken auf, die dem Auftritt eine düstere und zugleich faszinierende Note verliehen. Diese skurrilen Masken intensivierten die visuelle Darstellung und trugen zu einem spannenden und eindrucksvollen Gesamtbild bei, das das Konzerterlebnis auf eine neue, unvergessliche Ebene hob.
Alec schwang sein Shirt wild durch die Luft und heizte das Publikum bei „Stallion Battalion“ noch einmal richtig an. Die Menge reagierte begeistert, Zeit zum Eskalieren und Austicken war gekommen. Die Zuschauer sprangen, tanzten und feierten ausgelassen, während die Musik ihren Höhepunkt erreichte.
Ein zusätzliches Highlight der Zugabe war „Blonde Chaya“. Ursprünglich ein deutscher Technoclub-Song, wurde er von The BossHoss im charakteristischen Stil der Band gecovert. Die energische Darbietung und der rockige Twist machten den Song zu einem mitreißenden Erlebnis. Wer die Bilder von den holländischen Fußballfans während der EM noch vor Augen hatte, konnte an diesem Abend ähnliches sehen. Das Publikum auf der Festung Königstein stand den enthusiastischen Fußballanhängern in nichts nach.
Mit Begeisterungsfähigkeit sprangen die Fans von rechts nach links und zurück, eine massive Welle der Bewegung unterhalb der Bühne. Die Freude und die Energie waren ungebrochen, jeder war in Bewegung, und die gesamte Fläche vor der Bühne schien zu pulsieren.
Der Höhepunkt auf der Energieskala wurde mit „Word Up“ erreicht. Dieser Song nahm ohnehin schon an Fahrt auf, doch zum grandiosen Finale holten sich The BossHoss Ladies aus dem Publikum auf die Bühne. Es wurde richtig voll auf der Bühne, schätzungsweise 20 Mädels sangen und tanzten zusammen mit der Band. Die zusätzliche Energie und Freude der Fans verwandelten die Bühne in ein brodelndes Zentrum der Begeisterung.
Die Brassband hatte noch einmal einen letzten Solopart an diesem Abend. Die drei Musiker der Tijuana Wonderbrass wurden im Scheinwerferlicht gefeiert, während alle anderen Bandmitglieder im Halbkreis um sie herum knieten. Diese Geste des Respekts und der Anerkennung hob die besondere Bedeutung der Brassband für das musikalische Gesamtbild hervor.
Stefan „Russ T. Rocket“ Buehler stand ebenfalls noch einmal mit seiner Gitarre im Mittelpunkt und zeigte sein beeindruckendes Können. Andre „Guss Brooks“ Neumann präsentierte sich mit einem eindrucksvollen Kontrabasssolo. In einem spektakulären Moment warf er sich auf den Kontrabass und zupfte die Saiten sogar im Liegen, während Alec noch obendrauf sprang und dennoch weiter das Instrument spielte. Diese akrobatische Einlage begeisterte das Publikum und zeigte die spielerische Virtuosität der Band.
Ansgar „Sir Frank Doe“ Freyberg spielte ein Solo auf dem Schlagzeug. Die Drum Schläge wurden visuell verstärkt, indem die Mädels Bier auf das Instrument gossen, wodurch es bei jedem Schlag ordentlich spritzte.
Malcolm „Hank“ Williamson und Sascha „Hoss“ Vollmer griffen zum Banjo, während das Waschbrett ein letztes Mal zum Einsatz kam. Diese traditionellen Instrumente verliehen dem Abschluss des Konzerts einen besonderen Charme und rundeten die musikalische Vielfalt ab.
Punkt 22:00 Uhr endete das actiongeladene Konzert von The BossHoss. Die letzten Klänge verhallten, und die Menge verabschiedete die Band mit tosendem Applaus. Die Fans waren sichtlich begeistert und voll des Lobes für die beeindruckende Show, die ihnen geboten wurde. Es war ein unvergesslicher Abend voller Energie, Musik und spektakulärer Darbietungen, der allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Fazit "The BossHoss":
Eine Geburtstagsparty, wie man sie sich nur wünschen kann – das 20-jährige Jubiläum von The BossHoss war ein energiegeladener Abend, der von Anfang bis Ende in vollem Tempo verlief. Die Festung Königstein bot die perfekte Kulisse für dieses außergewöhnliche Event, bei dem die Band ihre Fans mit einer Mischung aus klassischen Hits und neuen Songs begeisterte.
Alec Völkel, mit seiner charismatischen Art und dynamischen Bühnenpräsenz, war sicherlich der präsenteste und treibende Kraft auf der Bühne. Doch die vielen Soloeinlagen der verschiedenen Instrumente zeigten, dass die anderen Bandmitglieder ihm in nichts nachstanden und ebenso gefeiert wurden. Jede einzelne Performance war eine Hommage an die musikalische Vielfalt und das Können der Band.
Besonders beeindruckend war die interessante Instrumentenwahl, die dem Konzert eine besondere Note verlieh. Neben der energiegeladenen Brassband, die mit ihren Blasinstrumenten für einen unverwechselbaren Sound sorgte, wurden auch außergewöhnliche Instrumente wie das Waschbrett und das Theremin eingesetzt. Das Waschbrett, bearbeitet mit einem Löffel, und das Theremin, das atmosphärische Klänge erzeugte, brachten eine einzigartige und ungewöhnliche Klangfarbe in die Musik von The BossHoss.
Diese unkonventionellen Instrumente machten die Musik nicht alltäglich und zeigten die kreative Vielseitigkeit der Band. Jedes Solo, ob auf der Mundharmonika, dem Kontrabass oder dem Schlagzeug, trug zur dynamischen und abwechslungsreichen Show bei. Besonders hervorzuheben ist der Moment, als Alec und Sascha mit ihren Soli die Bühne zum Beben brachten, und der spektakuläre Auftritt der Brassband, die in Totenkopfmasken für eine visuell und klanglich beeindruckende Performance sorgte.
Die Interaktion mit dem Publikum war durchgehend lebendig und voller Energie. Von den gemeinsamen Gesangseinlagen bis hin zum Crowdsurfing von Alec, bei dem er auf den Händen der Fans durch die Menge getragen wurde – jeder Moment war geprägt von einer engen Verbindung zwischen der Band und ihren Anhängern. Die spontane Einladung der weiblichen Fans auf die Bühne für „Word Up“ war ein weiterer Höhepunkt, der die Bühne in ein pulsierendes Zentrum der Freude verwandelte.
Die explosive Mischung aus Rock, Country und unkonventionellen Klängen, kombiniert mit der mitreißenden Bühnenpräsenz der Band, machte diesen Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das actiongeladene Finale, bei dem alle Bandmitglieder und die Brassband noch einmal alles gaben, setzte den perfekten Schlusspunkt unter eine Jubiläumsshow, die ihresgleichen sucht.
Insgesamt war das 20-jährige Jubiläum von The BossHoss eine
kraftvolle und mitreißende Feier der Musik, die zeigte,
warum die Band seit zwei Jahrzehnten erfolgreich ist.
Ein Abend voller Energie, Kreativität und einzigartiger Momente, der allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Setlist:
Intro
Last Day
Wait for me
Do it
Hey Ya
I Keep on dancing
Polk Salad Annie
Little Help
Personal Song
Whatever
Backdoor man
Jolene
Dance the Boogie
Don´t gimme that
Dos Bros
Encore:
Stallion Battalion
Blonde Chaya
Word Up
Vielen Dank Konzertagentur Dresden ;-)
Special Thanks, Uwe (unserem Security)
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